Samstag, Mai 12, 2007

Death to the freakz! They just kill your capital!

Wie schafft es ein Electronic-Unternehmen, möglichst viel Geld aus den Taschen seiner Kunden zu ziehen, auch lange nach dem Kauf eines Proukts? Ganz einfach!
1. Möglichst viel Schrott in das Produkt einbauen! Ein mit Fehlern behaftetes System eines Notebooks könnte den DAU dazu veranlassen, schon bald wieder zum Händler seines Vertrauens zu gehen oder ggf. das Teil sogar einzuschicken, damit es für teuer Geld neu aufgesetzt wird. Die Entwicklung im Billiglohnsektor zu Dumping-konditionen zahlt sich ohnehin aus. Auch macht es durchaus Sinn, Ersatzteile wie z.B. Akkus von Handys oder Mp3-Playern überteuert anzubieten, sodass die zweibeinige Cachmachine lieber in etwas komplett Neues investiert.
2. Was aber, wenn der Kunde möglicherweise technisch versiert genug ist und somit evtl. gar keine Hilfe benötigt? Oder vielleicht kennt er ja jemanden, der das erledigen kann? Die Lösung ist ganz einfach:
- Zunächst möge der Händler bei einem entsprechenden Verdacht mit allen ihm zur Verfügung stehenden mitteln darauf hinweisen, dass durch einen eigenhändigen Eingriff die Funktionalität ausgeschlossen ist, ja ein solcher Eingriff sogar lebensgefährlich sein kann. Nobody is perfect (except me) und deshalb ist z.B. von einer Veränderung der Windows-Registry dringend abzuraten, auch wenn man weiß, was zu tun ist oder wenigstens ein Progrämmchen zum Einsatz kommt, das in etwa bescheid weiß.
- Die Hardcore-Fraktion unter den Tüftlern muss schließlich mit besonders hinterhältigen Tricks bekämpft werden. Ein fest eingebauter Akku in meinem Creative-Player, der nur vom Fachmann ausgetauscht werden kann, ist da noch das harmloseste Beispiel; immerhin besteht trotzdem noch eine Möglichkeit zum eigenhändigen Firmware-Update. Etwas Ausgefalleneres hat sich da schon ein bekannter japanischer Konzern einfallen lassen, der mit J anfängt und mit VC aufhört. Wer sein Mini-Notebook besitzt, freut sich besonders, wenn er das System mal eigenhändig neu aufsetzen möchte. Wo ist den bitteschön die Recovery-CD? Ganz einfach: Es gibt keine! In dem Reiskocher zum Mitnehmen befindet sich eine Festplatte, die mehr enthält als man auf den ersten Blick erkennen kann. Neben den üblichen beiden Partitionen für System und Daten gibt es nämlich noch eine dritte, versteckte Recovery-Partition, die zur Systemwiederherstellung verwendet werden kann bzw. muss, ansonsten aber nicht zugänglich ist. Ist diese futsch, muss das Gerät zum Onkel Doktor, denn natürlich gibt es keine Downloadseite mit den relevanten Daten, v.A. Treibern für netzwerkkarten, Sound und die ganze Palette. Als ich mich in der Situation befand (das Gerät stammt auch noch von einem nicht viel besseren Drittanbieter), wusste ich keinen anderen Rat, als die natürlich unter einer Mehrwertnummer erreichbare Kundenhotline anzurufen. Der außerordentlich geschulte Serviceheini verklickerte mir dann tatsächlich, man könne von der Partition irgendwie eine CD erstellen. Fragt sich bloß wie? Eigentlich egal, immerhin haben unsere japanischen Freunde durch diese InNformation wieder ein paar Cents mehr in der Tasche. Und das nicht etwa dank eines Superdaus, nein, auch ein technisch versierter Benutzer ist letztendlich nur ein Konsument und arbeitet nicht bei Firma XY, folglich kennt er nur einen Bruchteil der Technik. Das ist auch gut so, schließlich will Firma XY Geld verdienen und dafür ist jedes Mittel recht. Fragt sich nur, wie der letzte Rest an Technikfreaks zu hintergehen ist und wie ihm die Lust am eigenhändigen Basteln und Ausprobieren genommen werden kann.

Oje, was nur, wenn diese Denkweise auf andere Bereiche der Gesellschaft übergreift, z.B: "Geh nicht in die Sauna, treib kein Sport, das hindert die Ärzte und Pharmariesen daran, Geld zu verdienen!"

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